Reisen
Finnland, Erholung für Leib und Seele
Meine erste große Reise ging nach Norden, nach Finnland. Am 23.
Juli 1993 fuhren wir mit der Hundekutsche bis nach Travemünde. Die
Autofahrt dauerte insgesamt sechs Stunden, es war aber kein Problem für
mich, denn wir legten oft genug Pausen ein. Wir waren zu fünft unterwegs:
mein Frauchen, mein Herrchen, Julius und seine Großkusine, Ulla-Maria,
die bei uns in Grebenhain einen Teil ihrer Sommerferien verbracht hatte
und ich, Asla. In meiner Hundekutsche gab es genügend Platz für
alle Personen, für die vielen Koffer und Reisetaschen, für meinen
Reiseproviant, meine Decken und Handtücher sowie meine Trink- und
Essnäpfe. Auf meinem freigehaltenen Reiseplatz hinten neben den Koffern
konnte ich gut sitzen und dabei den Verkehr hinter uns genau beobachten.
Auf meinem Platz konnte ich mich umdrehen und mich auch bequem hinlegen,
um zwischendurch ein Nickerchen zu halten.
Leider konnte Tapio in diesem Sommer nicht mit uns nach Finnland fahren.
Er hatte ja nun seine Schulzeit mit Abiturprüfung erfolgreich beendet.
Für ihn begann ein neuer Lebensabschnitt mit Zivildienst im Krankenhaus
und danach mit seinem Studium. Er nabelte sich also Schritt für Schritt
von der Familie ab und wurde selbstständig. Im Gegensatz zu ihm wurde
meine Nabelschnur zur Familie immer dicker und fester, und ich konnte
mir mein Hundeleben ohne meine Familie gar nicht mehr vorstellen.
In Travemünde angekommen, fuhren wir dann in die Bauchhöhle
eines riesengroßen Schiffes namens Finnjet. Für mich war jetzt
alles neu und sehr aufregend. Im Bauch des Schiffes stand meine Hundekutsche
dicht an dicht mit vielen hunderten anderen Autos. Wir kamen gerade noch
so mit unseren Reisetaschen aus dem Auto raus, schlängelten uns mühsam
durch die engen Zwischenräume zwischen den Autos zu dem Ausgang,
der uns aus dem Schiffsbauch hoch zu den Kabinen führte. |